Seit mittlerweile 1,5 Jahren hat das Coronavirus die Welt im Griff und rüttelt mit ewigen Lockdowns an unseren Nerven. Während manche Branchen in die digitale Welt ausweichen oder Umsatzrekorde einfahren, trifft die Pandemie den Reisesektor wie kaum einen anderen. Was Covid mit Rast und anderen Reisebüros macht, zeigen diese erschütternden Fakten!
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Von April bis Juni 2020 lagen die Umsätze der Reiseanbieter um 91% unter denen des Vorjahreszeitraums.
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Die Übernachtungen ausländischer Gäste ging im Sommerhalbjahr 2020 um 68% zurück.
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Im dritten Quartal (Juli bis September) hatten Reiseanbieter 75% weniger Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht einem Minus von rund 69 Milliarden Euro!
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Zwischen Mai und Oktober schwankte der Rückgang von Gästeübernachtungen stark – in Mecklenburg-Vorpommern lag er bei -5%, in Berlin bei -68%.
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Ferienhäuser und Campingplätze profitierten geringfügig – von Mai bis Oktober 2020 gab es hier ein Übernachtungsplus von 1% bzw. 6%.
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Gaben die Deutschen 2019 rund 69,5 Millionen Euro für Reisen aus, schrumpfte dieser Betrag 2020 auf 32 Milliarden – macht 54 Prozent weniger!
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Pauschalreiseanbieter traf es besonders hart – weil viele Menschen ihre Reise in angrenzende Länder selbst organisieren, sanken die Erlöse von 32 Milliarden auf 12,5 Milliarden.
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Nach einer Umfrage des Deutschen Reiseverbandes erwarten 90% der Mitgliedsunternehmen auch 2021 weniger als 50% des Umsatzes von 2019. Mehr als zwei Drittel erwarten sogar weniger als 25%.
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98% aller befragten Reiseveranstalter und 96% der Reisebüros gaben in der DRV-Umfrage an, die Corona-Hilfen der Bundesregierung zu nutzen.
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Die Auswirkungen halten weiter an: Im Januar 2021 gab es in Deutschland 76% weniger Übernachtungen als im Vorjahresmonat.
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EU-weit sind 9,5 Millionen Menschen im Gastgewerbe tätig – viele davon bangen seit rund 1,5 Jahren um ihren Job.
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Im April gaben 38% der Befragten in einer Untersuchung an, ihre Urlaubsbuchung für 2021 verschoben zu haben. Nur 18% hatten bereits gebucht.
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Kaum eine andere Branche hat ähnliche Verluste eingefahren. Im Vergleich zum 1. Vorjahresquartal sank der Umsatz 2020 im Dienstleistungssektor um -2,4%, bei der Arbeitskräftevermittlung um -4,0%, bei der Gebäudereinigung um -2,4% – und in der Reisebranche um -22,0%. Ebenfalls hart trifft es den Veranstaltungs- und Gastronomiesektor.
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1800 Reiseunternehmen gelten als insolvenzgefährdet – das entspricht rund 8%. In Rheinland-Pfalz ist das Insolvenzrisiko der Reisebüros zwischen Februar 2020 und Januar 2021 um 47% gestiegen, in Bremen um 42%, in Baden-Württemberg um 22,2%.
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90% der Reisebüros und Reisevermittler haben Kurzarbeit beantragt. Zum Vergleich: Im Einzelhandel und Autoindustrie sind etwa die Hälfe der Beschäftigten betroffen.
Fazit: Die Reisebranche ist bald am Ende ihrer Kräfte
Gesundheit und Sicherheit sollten stets an oberster Stelle stehen. Trotzdem: Wenn die Pandemie weiter anhält, drohen tausende Insolvenzen – die Reisebranche hat in den letzten 1,5 Jahren eine unglaubliche Resilienz erwiesen, doch irgendwann sind unsere Kräfte und Mittel erschöpft.
Umso mehr hoffen wir, dass Impfungen und effiziente politische Maßnahmen die Pandemie bis Ende 2021 eindämmen – und dass Ihre Reiselust zurückkehrt!