Vor genau einem Jahr, im Dezember 2019, ahnte niemand, dass die Welt schon in wenigen Wochen eine andere sein würde. Wie gewohnt haben wir an unserem Reiseprogramm getüftelt und nebenbei die „Sinnesreisen“-Messe vorbereitet – aber dann kam alles anders als geplant. Lesen Sie hier nach, wie wir die letzten Monate erlebt haben und warum in unserer größten bisherigen Krise auch gute Nachrichten gibt.
Winter: Die letzten normalen Tage des Jahres
Im Januar findet unsere Reisemesse „Sinnesreisen 2020“ statt – zwei Tage lang empfangen wir hunderte Gäste, beantworten Fragen und halten Präsentationen. Das Wochenende macht unserem Team unglaublichen Spaß und am Ende zeichnet sich sogar ab, dass 2020 zu unserem erfolgreichsten Jahr überhaupt wird: Die Buchungen schießen in die Höhe und wir freuen uns darauf, mit unseren Gästen unvergessliche Reisen zu erleben.
Während wir uns in die Vorbereitungen stürzen, kommt es in China zu den ersten Coronafällen – dass die Welt vor einer Pandemie steht, ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch niemand.
Frühling: Der erste Supergau
Der Virus gelangt nach Europa. Schätzen Experten ihn zunächst als wenig gefährlich ein, schlittern wir kurz darauf in den Supergau: In Italien und anderen Ländern erkranken und sterben unzählige Menschen, Kontaktbeschränkungen stellen unseren Alltag auf den Kopf und ein Lockdown bremst die Wirtschaft aus. Was medizinisch nötig ist, bleibt nicht ohne Folgen.
Zum ersten Mal seit unserem fast 100-jährigen Bestehen müssen wir aufgrund der steigenden Zahlen unsere Busse abmelden und unsere Mitarbeitenden in Kurzarbeit schicken – zwei Schritte, die uns wahnsinnig schwer fallen und bei denen Tränen fließen. Trotzdem machen wir sofort weiter. Während unsere Fahrzeuge in den Garagen stehen, tüfteln wir ein Hygienekonzept aus und arbeiten an neuen Reisen.
Sommer: Endlich dürfen unsere Busse wieder rollen!
Die Erleichterung ist bei allen groß: Unsere Busfahrer blühen regelrecht auf, die Stimmung im Büro ist ausgelassen und unsere Gäste können es kaum abwarten, an Bord zu steigen. Am Anfang mischt sich allerdings auch ein wenig Skepsis dazu – stört die Maske bei der Anreise denn nicht? Was können wir vor Ort wirklich erleben, worauf müssen wir verzichten? Zum Glück zeigt sich schnell, wie unbegründet diese Gedanken sind. Gut organisiert und geplant, finden die meisten unserer Sommerreisen problemlos statt. Vor allem, weil wir im Hintergrund neue Veränderungen im Blick behalten und flexibel reagieren.
Kann ein Hotel aufgrund eines Coronafalls nicht angefahren werden, quartieren wir unsere Gäste in einer anderen Unterkunft ein. Verbieten aktuelle Regelungen die Stadtführung, finden wir neue und mindestens genauso erlebenswerte Ausflugsziele – in den Sommermonaten hat unser Büroteam viel Zeit damit verbracht, Gesetzesänderungen zu studieren und auf diese zu reagieren. Ein enormer Aufwand, der sich jedoch absolut gelohnt hat: Zu sehen, wie glücklich unsere Gäste nach ihrem Urlaub aus dem Bus steigen, zaubert auch uns ein Lächeln ins Gesicht.
Herbst: Zum zweiten Mal müssen wir alle Reisen absagen
Dass die Zahlen im Herbst und Winter steigen würden, haben wir bereits geahnt – schließlich verbringen wir in den kalten Monaten mehr Zeit in geschlossenen Räumen. Dann sind die Infektionen allerdings derart explodiert, dass uns keine andere Wahl blieb: Um niemanden zu gefährden, sagen wir unsere Reisen im November und Dezember bis auf weiteres ab – der zweite Supergau in einem Jahr.
Aber wir denken gar nicht daran, den Kopf in den Sand zu stecken. Stattdessen arbeitet unser ganzes Team am Reisekatalog 2021. Unser Ziel ist es, die verlorene Zeit im neuen Jahr mindestens doppelt so schön nachzuholen. Lassen Sie sich von unserer Kreativität überraschen und bestellen Sie gerne schon jetzt den neuen Katalog vor, um ab Februar durch unvergessliche Reisen zu blättern.
Trotzdem gibt es gute Nachrichten!
2020 war definitiv eines der turbulentesten Jahre seit unserer Gründung – und in den fast 100 Jahren haben wir bereits so einiges erlebt: Angefangen von einem Weltkrieg bis hin zum Mauerfall. Unsere Mitarbeitenden in Kurzarbeit schicken und alle Reisen absagen zu müssen, war zwar unglaublich schmerzhaft. Trotzdem gibt es Dinge, für die wir dankbar sind oder die wir gelernt haben.
Wir mussten niemanden entlassen: Obwohl Corona die Reisebranche härter getroffen hat als viele andere, konnten wir jeden einzelnen unserer 60 Mitarbeitenden behalten.
Wir sind stärker geworden: Unser ganzes Team hat in den vergangenen Monaten an einem Strick gezogen. Wir haben zusammen geweint, uns zusammen gefreut und erlebt, dass wir sogar eine solch schwere Situation gemeinsam überwinden können.
Wir durften eine starke Rückendeckung erleben: Viele unserer Gäste haben nicht storniert, sondern ihre Reise verschoben. Außerdem haben wir dutzende Anrufe, liebevoll geschriebene Karten und sogar Geschenke bekommen – eine solche Solidarität und Loyalität dürfen nur wenige Unternehmen genießen.