Jedes Land hat seine eigenen Benimmregeln – und wer gegen sie verstößt, wird mit peinlich berührten Blicken gestraft. Aber keine Sorge: Gutes Benehmen ist letztendlich vor allem eine Frage des Wissens über die Do’s und Dont’s in anderen Ländern. In unserem Reiseknigge erfährst du, was in beliebten Urlaubsorten erwünscht ist – und was nicht.
Frankreich: 6 Benimmregeln für das Land des Genusses
Frankreich liegt zwar direkt nebenan – trotzdem gibt es gesellschaftliche Unterschiede, die Urlauber schnell in Fettnäpfchen treten lassen. Mit den folgenden Hinweisen umgehst du sechs davon geschickt.
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Bring deinen Gastgeber mit Worten zum Strahlen: Es gilt in Frankreich als sehr wertschätzend und höflich, wenn du ein paar Brocken Französisch sprichst. Also erinnere dich gerne an deine Schulzeit zurück oder suche im Wörterbuch nach nützlichen Redewendungen. Unsere Reisebegleitung hilft dir bei der perfekten Aussprache.
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Diese Geste ist in Frankreich tabu: Wenn wir in Deutschland mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis formen, wollen wir unsere Zufriedenheit ausdrücken. In Frankreich hingegen sieht man in der Geste eine Null und zeigt damit die Wertlosigkeit einer Sache auf.
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Bezahlt möglichst zusammen: In Frankreich gilt das ungeschriebene Gesetz „Wer gemeinsam isst, bezahlt gemeinsam.“ – lasst also lieber eine Person zahlen und teilt die Rechnung später auf. Wirklich alles richtig machst du bei dem Restaurantbesuch, wenn du am Eingang wartest, bis die Bedienung dir einen Tisch zuteilt.
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Richtig Trinkgeld geben: Am Ende der Rechnung findest du den Vermerk „Service compris 15 %“, heißt: Die Servicepauschale ist bereits inklusive. Trotzdem kannst du zusätzlich ein kleines Trinkgeld hinterlassen – Regeln für die Höhe gibt es nicht. Zunächst bezahlst du den exakten Preis (ohne aufzurunden!) und wenn du anschließend Trinkgeld geben möchtest, legst du das Geld vor dem Verlassen des Restaurants auf den Tisch.
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Wie du Baiser bestellst, ohne in Verlegenheit zu kommen: Möchtest du in der Bäckerei das beliebte Zuckergebäck bestellen, solltest du lieber nach „Meringue“ fragen. Wer von „Baiser“ spricht, verlangt nicht nach Gebäck – sondern nach einem Kuss. Unsere Reiseleitung hilft dir gerne.
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Höflichkeit – die vielleicht wichtigste Tugend: Mit Höflichkeit kommt man fast überall weiter – ganz besonders in Frankreich. Franzosen legen viel Wert auf ordentliche Kleidung, langsames Genießen zu Tisch (ohne Schlürfen!) und höfliche Redewendungen wie Pardon (Verzeihung), Merci (Danke) oder Excusez-Moi (Entschuldigung). Ein absoluter Fauxpas: Den Kellner mit lauten Rufen auf sich aufmerksam machen. Achte lieber auf Augenkontakt und gib ein diskretes Zeichen – oder überlass das der Reiseleitung.
Spanien: So einfach geht richtiges Benehmen im Hauptreiseziel der Deutschen
Seit Jahren ist Spanien unter deutschen Urlaubern so beliebt wie kaum ein anderes Land. Bis zu einem gewissen Grad stellen sich Einheimische sicher auf die Touristen ein. Trotzdem: Manches wird zwar geduldet, aber deswegen nicht gutheißen. Mit unseren Do’s und Dont’s für Spanien machst du vieles richtig.
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Bezahle stets gemeinsam: Getrennt zu zahlen, ist in Spanien ungewöhnlich. Auch, weil der Barkeeper oder Kellner durch die einzelnen Abrechnungen mehr Arbeit hat – gerade in der Hauptsaison unschön. Also die Rechnung besser gemeinsam begleichen und später aufteilen.
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So machst du bei dem Trinkgeld alles richtig: Gib gerne 5 bis 10 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld dazu. Wie in Frankreich wird erst der exakte Betrag gezahlt und das Trinkgeld anschließend auf dem Tisch zurückgelassen. Bitte nicht in Kupfermünzen – das gilt als sehr unhöflich.
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Wie du deine Cola bestellen solltest: Frage niemals nach einer Cola, sondern immer nach einer Coca Cola: Mit „Una coca cola, por favor“ machst du alles richtig. „Cola“ lässt sich genauso gut mit einem unanständigen Begriff übersetzen und führt deswegen zu peinlich berührten Blicken oder Gelächter. Unsere Reiseleitung unterstützt dich gerne bei all deinen Bestellungen.
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Immer der Reihe nach: Egal, ob du in den Bus einsteigen oder in der Bäckerei etwas kaufen willst – drängele dich niemals vor. An Bushaltestellen bilden sich in der Regel sehr ordentliche Schlangen. Betrittst du einen Laden, findest du mit der Frage „Quién es el ultimo?“ („Wer ist der Letzte?“) heraus, wann du an der Reihe bist. Auch hier gilt: Zögere nicht, dich an den Reisebegleiter zu wenden.
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Es wird laut und bunt: Die Menschen in Spanien reden und lachen gerne laut, durcheinander und wild gestikulierend. Ungewohnt für deutsche Ohren, aber wir empfehlen dir, dich nicht zu beschweren. Genieße die ausgelassene Atmosphäre einfach und feiere mit!
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Finger weg vom OK-Zeichen: Wer in Spanien Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis formt, zeigt damit keine Zufriedenheit – sondern stellt eine unangenehme Beleidigung zur Schau.
Italien: Tauche ein in das Dolce Vita – ohne in Fettnäpfchen zu treten
In Italien spielt der katholische Glaube eine vergleichsmäßig große Rolle. Insgesamt lässt sich das Land als konservativ beschreiben. Was immer gut kommt: Gespräche über die Familie – hier aber bitte nicht schlecht reden! – und ein Lob auf die italienische Küche. Was du sonst noch beachten solltest, erfährst du im Folgenden.
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No-Gos am Strand: Wer in Italien am Strand baden will, sollte sein Handy leise stellen und Musik nur mit Kopfhörern lauschen. Darüber hinaus gilt es als unhöflich, sich direkt an die Strandlinie zu legen und anderen Besuchern damit den freien Blick aufs Meer zu verwehren. Wo Schilder FKK nicht eindrücklich erlauben, sollten selbst Kinder einen Badeanzug tragen.
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Bezahlt eure Rechnung gemeinsam: Manche Kellner sehen es nicht gerne, jedem Gast eine eigene Rechnung zu erstellen zu müssen. Außerdem wird der gesamte Betrag häufig durch die Anzahl der Personen geteilt – unabhängig davon, wer was gegessen hat.
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Jeder Kaffee zu seiner Zeit: Die italienische Kaffeeordnung empfiehlt, nach dem Aufstehen einen Espresso zu genießen, zum Frühstück Cappuccino oder Latte Macchiato und ab dem Mittag wieder Espresso. Wer sich also nicht als Tourist zu erkennen geben will, bestellt zum Nachmittagskuchen lieber Espresso statt Cappuccino.
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Wie du Trinkgeld gibst: Trinkgelder sind in Italien eher unüblich. Möchtest du guten Service trotzdem belohnen, lässt du den jeweiligen Betrag unauffällig auf dem Tisch zurück.
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Spaghetti essen auf Italienisch: Traditionell werden Spaghetti nur mit der Gabel gegessen – klingt komplizierter als es ist. Stelle deine Gabel auf den Teller und rolle die Spaghetti – nicht zu viele auf einmal! – vollständig auf.
USA: Gratwanderung zwischen Liberalismus und Konservatismus
Wer in den USA die Grenze von einem Bundesstaat zum nächsten überschreitet, steht manchmal in einer völlig anderen Welt – die Umgangsformen und Wertvorstellungen variieren zwischen liberal und freizügig bis hin zu erzkonservativ. Deswegen ist es gar nicht so einfach, allgemeine Benimmregeln für die USA zu empfehlen. Aber die folgenden fünf Dinge solltest du auf jeden Fall beachten – ganz egal, ob du im Westen, Süden, Norden oder Osten unterwegs bist.
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Auf jeden Fall Trinkgeld geben: In den USA spielen Trinkgelder eine große Rolle – denn sie sichern dem Personal aufgrund geringer Löhne das Überleben. Kellner erwarten ein Trinkgeld von rund 15 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrages. Wer einen richtig guten Service erhalten hat, setzt am besten auf 25 Prozent.
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Was du beim Aufzugfahren beachten solltest: Wenn es mit dem Lift hoch hinaus geht bis in die Spitze des Wolkenkratzers – dann solltest du vor allem eines nicht tun: Deinen Gegenüber anstarren. Schaue lieber auf den Boden oder zur Tür und achte darauf, niemanden anzustoßen.
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Wie du nach der Toilette fragen solltest – und wie nicht: Du sitzt im Lokal oder bist im Museum und musst dringend mal? Ganz egal, in welcher Umgebung du dich aufhältst – frage niemals nach der „Toilet“. Das gilt als unappetitlich. Besser: „Restroom“ oder „Men’s room“ bzw. „Ladies’ room“. Du brauchst sprachliche Unterstützung? Frag unsere Reisebegleitung!
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Behalte stets deine Kleidung an: Nacktheit in der Öffentlichkeit ist absolut tabu. Wer am Strand oben ohne herumläuft, riskiert ein Bußgeld. Auch Kleinkinder sollten am Pool stets einen Badeanzug tragen.
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Was du bei der Einreise nicht tun solltest: Bei der Einreise in die USA erwartet dich ein Fragebogen der Einwanderungsbehörde. Manche Fragen mögen lächerlich wirken („Schmuggeln Sie Drogen?“), trotzdem: Fülle den Bogen einfach kommentarlos aus und mache auf gar keinen Fall Witze über Bomben oder Waffen. Keine Sorge – unsere Reisebegleitung beantwortet all deine Fragen und hilft dir, den Bogen zu beantworten.
England: Von Stilblüten und Fauxpas – 5 Tipps für den Inselbesuch
Manchmal wird England als „Wiege des Benimm“ bezeichnet – und zwar aus gutem Grund, wie du gleich erfahren wirst. Gern gesehen sind eine vornehme Zurückhaltung, Gemeinsinn und Fairplay. Kritik am Königshaus bleibt für Fremde hingegen ein Tabu.
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Immer höflich bleiben: Engländer haben die Höflichkeit perfektioniert. Sie reihen sich klaglos in die längste Warteschlange ein, entschuldigen sich bei kleinsten Zusammenstößen und bleiben immer zurückhaltend und freundlich. Super, wenn du es während deines Aufenthaltes ähnlich handhabst!
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Richtig Trinkgeld geben: Manche Restaurants berechnen automatisch eine Servicegebühr. Hier empfiehlt sich zunächst ein Blick auf die Rechnung. Ansonsten sind 10 bis 15 Prozent in Restaurants üblich, in Pubs und Bars wird meistens kein Trinkgeld gezahlt. Übrigens: Der Löffel sollte im Restaurant nie komplett in den Mund genommen und das Essen mit der Gabel aufgespießt statt geschaufelt werden.
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Rolltreppe fahren ohne aufzufallen: Warte auf der rechten Seite der Rolltreppe. Die linke Seite bleibt frei für alle, die es eilig haben. Auch in den U-Bahn-Stationen empfiehlt es sich, dem Menschenstrom möglichst nicht im Weg zu stehen.
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Auf keinen Fall diese Geste machen: Wer Zeige- und Mittelfinger zu einem V formt, möchte in Deutschland damit „Sieg“ oder „Frieden“ symbolisieren. Besser nicht in England machen – hier würdest du Engländern sagen, dass sie dich in Ruhe lassen sollen und zwar auf eine extrem unhöfliche Weise.
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Drei Dinge, die du vor dem Pub-Besuch wissen solltest: In Pubs gibt es einige Regeln: 1. Bestelle an der Bar und nicht am Tisch. 2. Verzichte auf auffälliges Herwinken des Kellners – das gilt als Vordrängeln. 3. Bestelle niemals lediglich „beer“, sondern benenne die Sorte. Unsere Reisebegleitung hilft dir gerne bei allen drei Punkten.
Fazit: Andere Länder, andere Sitten – aber letztendlich alles kein Problem
Du siehst – der Spruch „andere Länder, andere Sitten“ hat seine Berechtigung. Die gute Nachricht: Auf unseren Reisen bist du nie allein. Mit unseren Reisebegleitern umgehst du geschickt so manches Fettnäpfchen und musst dich nicht um sprachliche Barrieren oder kulturelle Missverständnisse sorgen.